Draußen herrscht schönstes Sommerwetter und der Bürgermeister von Driedorf ist bereits im Urlaub, als Priska Hinz ihre Sommertour in der Westerwaldgemeinde startet. Sie hat einen Anerkennungsbescheid für das Dorfentwicklungsprogramm des Landes mitgebracht, in das Driedorf nun aufgenommen wird. Die Gemeinde will damit die Attraktivität der einzelnen Ortsteile steigern und zeigen: es lohnt sich, hier zu leben. Im Mittelpunkt steht die Sanierung von Bestandsgebäuden für einen lebendigen Ortskern. Eine gute Infrastruktur steigert ebenfalls die Lebensqualität auf dem Land. Bürgerbusse sollen daher die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger verbessern. Vermehrte Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren schaffen wiederum Gestaltungsmöglichkeiten für die Freizeit und das Zusammenleben in Driedorf. Die Bürger*innen sind aufgerufen Ihre Ideen für eine positive Dorfentwicklung einzubringen. Neben Driedorf werden auch die Städte Bensheim (Bergstraße), Bad König (Odenwald) und Münzenberg (Wetterau), sowie die Gemeinden Mühltal (Darmstadt-Dieburg), Dornburg (Limburg-Weilburg) und Gemeinde Meissner (Werra Meissner) 2019 in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen – viele davon wird Hinz noch auf ihrer Sommertour besuchen.
20 Kilometer entfernt am Rande von Dreisbach (Gemeinde Ehringshausen) zeigen Experten der Landschaftspflegeverband Lahn-Dill, vom BUND und vom Naturschutzring Ehringshausen, wie hier ein Quellsumpf renaturiert werden konnte. Das Land fördert diese Maßnahme nun mit 22.000 Euro aus Mitteln der Umweltlotterie Genau. Quellsümpfe im Grünland sind meist unscheinbare, aber für die biologische Vielfalt wertvolle Biotope. Der Quellsumpf in Dreisbach gehört mit seiner Vegetation zu den am stärksten gefährdeten Biotopen in Hessen. Durch das Projekt können vom Aussterben bedrohte Arten wie das Schmalblättrige Wollgras und das Breitblättrige Knabenkraut gerettet werden. Auch Orichideen wachsen hier. Die Wiesen drohten ohne das Projekt brachzufallen und an Pflanzenvielfalt zu verarmen. Nach einer Entbuschung und Mahd der brachliegenden Flächen im vergangenen Winter wird gerade ein detaillierter Pflegeplan erarbeitet, um die Dauerpflege der Flächen zu sichern. „Die Revitalisierung des Quellsumpfes in Dreisbach zeigt, welche Bedeutung das ehrenamtliche Engagement in Naturschutzverbänden und die Landschaftspflegeverbände für den Naturschutz in Hessen haben“, so Hinz.
Die Landesinitiative Digitale Dorflinde möchte die Digitalisierung im ländlichen Raumvoranbringen und unterstützt die Aufstellung von öffentlichen WLAN-Hotspots. Eine solche Dorflinde wurde in Anwesenheit von Priska Hinz und Landrat Wolfgang Schuster auf dem Gelände des Besucherbergwerks Grube Fortuna in Solms „gepflanzt“.
Nach diesem Auftakt im Lahn-Dill-Kreis besuchte Hinz auf Ihrer Sommertour viele tolle Projekte in ganz Hessen: Auf den Ökofeld-Tagen auf der Staatsdomäne Frankenhausen verkündet sie die Wiedereinführung des Programms „Vielfältige Ackerkulturen“, in Schwalmstadt besichtigt sie einen Schlachtbetrieb, in Diemelstadt eine Schäferei und in Martinsthal überreicht sie einen Förderbescheid für die Wiederherstellung einer Trockenmauer als wichtigen Lebensraum für Reptilien und Vögel, in Kassel gibt sie den Startschuss zur Renaturierung der Drussel und im Fuldatal feiert sie den Abschluss der Renaturierungsarbeiten und in Stadtllendorf besucht sie Ferrero. Im Rahmen der UN-Dekade zeichnete Hinz auf ihrer Sommertour zwei Naturschutzprojekte aus: ein Weideprojekt im Hässeler Weiher und das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg, außerdem überreicht sie Anerkennungsbescheide für Landes-Initiative „Starkes Dorf“ in Netra, Niederwalgern, Appenrod und Hüttenberg.